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Neuer Ausbau einer alten Verbindung

Radweg Schmirn
Autor: Maren Krings 01-10-18

Die Verbindung zwischen dem Tuxertal und Schmirn ist von historischer Natur! Es waren nicht weniger als ihre Toten, welche die Hintertuxer den Schmirner Nachbarn anvertrauten. Dazu gibt es auch heute noch schaurig-lustige Anekdoten, die sich genauso frisch im Gedächtnis halten, wie die Leichen, die man damals in der Vorratskammer überwinterte, bis der Frühling und die Schneeschmelze es wieder erlaubten, das Tuxerjoch zu passieren.

Dann erst konnte man den Toten eine ehrwürdige Bestattung auf dem Friedhof in Schmirn geben. Ehrwürdig, so endete das für eine Kiste Kartoffeln, welche im Frühjahr mit der Leichenkiste verwechselt wurde. Das Malheur offenbarte sich erst bei der Zubereitung des Leichenschmauses, vermutlich unter Ausschluss von Kartoffeln.

Ein kurzer Schulterblick in die Besiedlungsgeschichte des Tuxertals zeigt, dass dieses nicht, wie man vermuten möchte, über das Zillertal passierte, sondern über das Tuxerjoch und das Geiseljoch. Bevor es den Straßenanschluss durch das Zillertal überhaupt gab, trennte eine gefährliche Schlucht das heutige Finkenberg von Mayrhofen und somit vom Zillertal. Kenner des Tuxertales bleibt es daher auch nicht verborgen, dass es in der Mentalität ein paar kleine Unterschiede zwischen den Tuxern und den Zillertalern gibt!
Bisher war es ein alpiner Steig, der Schmirner über das Gehöft Kasern mit dem Tuxertal wie in alten Zeiten verband. Von Mountainbikern wurde dieser Weg bisher auch gerne als anspruchsvolle Variante verwendet. Nun soll bald nebst neuem Kreuz, am Übergang des Jochs, auch ein neu ausgebauter Wander- und Mountainbikeweg kommen. Das Projekt lag lange in Planung und bereitete den Tourismusverbänden und Gemeinden, auf beiden Seiten, einiges an Kopfzerbrechen. Der Grund ist, ein sehr anspruchsvolles Gelände. Die steile Bergflanke ist felsdurchsetzt und wird von einem Wildbach durchzogen.

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Bisher haben sich nur die Profis unter den Mountainbikern über diesen Weg hinab zum Gasthaus Kasern getraut. Ãœber dem Großteil der Strecke musste das Rad jedoch trotzdem getragen werden. Nun hat eine Baufirma unter der Leitung des Landes Tirols den Almweg von Kasern bis zum Beginn des ehemaligen Alpinsteigs saniert und mit einer leicht geänderten Streckenführung neu gebaut. Vom Ende des Almweges begibt sich der neue Mountainbike- und Wanderweg bald in 38 Kehren und insgesamt 550 Höhenmetern auf das 2.320 Meter hoch gelegene Tuxer Joch. Es gibt im Tuxertal keine einfachen Baustellen. Baustellen im alpinen Gelände, wie beispielsweise Erhaltungsarbeiten am Gletscher, die Lawinenverbauungen in Hintertux oder die Wildbachverbauung in Finkenberg, stellen von Haus aus eine große Herausforderung dar. Das, gefolgt von kurzen Sommern, stellt eine enorme Herausforderung für die Arbeiter und beauftragten Firmen dar.

Die „waschechten“ Tuxer kennen es nicht anders, für sie ist das normal, seit ihrer Besiedlungsgeschichte sind sie es nicht anders gewohnt. Das Wort einfach ist nicht Teil ihres Vokabulars, schon gar nicht in einem Gletschertal, dessen Talboden auf 1300 Meter Höhe liegt. In der Stimme des Bauleiters, Ingenieur der Mountainbike-Strecke Herr Stockhammer höre ich ein virtuelles Stirnrunzeln, als er mir von den Herausforderungen erzählt. Es wurden mehr Kehren als geplant und auch die Trasse musste mehrfach in ihrem Lauf verändert werden, um die Eingriffe ins Gelände möglichst gering zu halten. Ich habe die Baustelle besucht, natürlich zu Fuß, da ab dem Tuxer Joch der Weg vorerst nur an Wochenenden für Wanderer geöffnet ist. Aller Voraussicht nach, soll der Mountainbike-Weg Ende September im groben fertig begeh- und befahrbar sein.

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Verfeinerungen werden dann noch vorgenommen, solange der Sommer es zulässt. Der Einstieg vom Tuxer Joch ist noch der altbekannte, sobald aber der Weg ins steile Gelände abfällt, sieht man auf ein gleichmäßiges Zick-Zack und eine Vielzahl an Kehren hinab. Eine der größten Herausforderungen war es, den Außenradius der Kehren auf zwei Meter zu halten, erzählt Ingenieur Stockhammer. Immer ist es nicht gelungen. An vielen Stellen hat der Bauarbeiter mittels Drahtgestellen und Matten, den Weg erbaut. Felsen wurden geschrämt und Vegetation musste teilweise weichen, um das Projekt umzusetzen.
Meine persönliche Einschätzung, als zaghafter Mountainbiker ist, dass der Mountainbike-Weg auch in Zukunft den Profis unter uns vorbehalten sein wird, für die diese neue Radstrecke ein Eldorado an Adrenalin und Fahrtechnik darstellen wird. Auch für die Wanderer besteht nach wie vor die Möglichkeit vom Radweg auf den noch teilweise erhaltenen alten Wanderweg auszuweichen.

Landkarte Tux
Anreise mit dem/der

Zieladresse Tourismusbüro:
A-6293 Tux, Lanersbach 401

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Die Flughäfen Innsbruck, Salzburg und München liegen zwischen 90 und 230 km von Tux-Finkenberg entfernt.

 

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