Finn und das Geheimnis von Weihnachten in den Bergen
Finn ist 7 Jahre alt und ein echter Draufgänger. Finns Eltern kommen aus Dänemark. Finn liebt seine Eltern und auch die Skiurlaube, die sie jedes Jahr machen. Immer wenn Weihnachten vor der Türe steht, packen seine Eltern alles ins Auto und dann geht es los. Mama, Papa, Hund Django und Finn. Wo sie hinfahren weiß Finn nicht so recht.
Aber dass sie Dänemark verlassen, da ist er sich sicher. Immerhin erzählt Vater Per immer von den Grenzkontrollen, die es früher gab, wenn sie Dänemark verlassen und nach Deutschland kommen. Zu diesem Zeitpunkt hat Mama Emma meist schon die Wurstbrote ausgeteilt. Finn schläft danach immer ein und wacht erst Stunden später wieder auf. Früher ging es an einen Ort, an dem die Menschen komisch reden. Heute fahren sie zum ersten Mal nach Tux und Finkenberg, haben Mama und Papa gesagt. Doch beginnen wir von vorne. Wie es früher einmal war.
Finn und der Weihnachtsmarkt
Am Urlaubsort angekommen, werden normalerweise zuerst die Zimmer bezogen. Seit dem letztem Jahr hat Finn sogar ein eigenes Zimmer, direkt neben seinen Eltern zwar, aber sein eigenes. Das ist super. Nach dem Auspacken, bei dem Finn immer brav mithilft, geht es jedes Jahr direkt in die Stadt. Es ist eine kleine Stadt, eine sehr kleine Stadt und zur Weihnachtszeit so richtig kitschig. In den Winterferien ist immer alles dekoriert. Alles strahlt bunt. Girlanden, oder wie auch immer das Zeug heißt, hängen in allen Straßen.
Am Weihnachtsmarkt gibt es viele, viele, viele Stände mit allerhand tollem Zeug, zum Essen und zum Spielen. Finns Eltern lieben es durch den Markt zu bummeln, stehen zu bleiben, die selbstgemachten Dinge zu bewundern und die Zeit einfach zu genießen. Finn mag das nicht. Dort sind in seinen Augen einfach viel zu viele Leute. Ein dichtes Gedränge. So gar nichts für Kinder. Aber wenn er etwas bekommt, nur eine Kleinigkeit, ein Holzkreisel oder so, dann gehts. Was Finn seit zwei Jahren besonders auffällt, die Menschen hier reden komisch. Es muss Deutsch sein. Immerhin hat Finn in der Schule Deutsch. Aber irgendwie klingt es schräg. Anders als in der Schule.
Der Ort, an dem Weihnachten abgeschafft wurde
In diesem Jahr sind Finn und seine Eltern zum Ersten Mal nicht in die kleine Stadt gefahren. Mama Emma und Papa Per haben Finn erklärt, dass sie keine Lust mehr auf den Trubel haben. Obwohl sie in diesem Städtchen ihren ersten gemeinsamen Winterurlaub verbracht haben und die Erinnerungen daran wunderschön sind, hat sich der Ort verändert. Kitschige Stände, haben die mit dem Selbstgemachten verdrängt. Statt dem Bläser-Trio, das immer zur Dämmerung wunderbare Weihnachtslieder gespielt hat, treten jetzt unterschiedliche, bekannte und weniger bekannte Künstler auf und spielen amerikanische Gassenhauer.
Sogar die Weihnachtsleckereien schmecken nicht mehr wie früher. Fettig ist das Zeug geworden. Fettig und ohne Geschmack. Dafür muss man aber extrem lange anstehen. Das Stadtmarketing hat so gut Werbung gemacht, dass in ganz Dänemark für die Stadt geworben wird. Und nicht nur in Dänemark, auch in Holland, in England und anderswo.
Das Städtchen wirbt mit echter, authentischer Alpenweihnacht. Doch das stimmt schon lange nicht mehr. Klein, fein, echt und authentisch ist schon lange nichts mehr. Seit so viele Leute hier sind und die Stadt entdeckt haben, dass sich das alles gut verkaufen lässt, hat die Stadt ihr Gesicht verloren. Das sei alles eher Disneyland, künstlich und nicht echt, meinen Finns Eltern.
Finn will das so gar nicht wahrhaben. Er mochte die kleine Stadt, den Hausmeister im Hotel, der Finn immer Lebkuchen schenkte, die Leute, die so komisch reden und das tolle Skigebiet mit den Sprungschanzen. Finn will so gar nicht wahrhaben, dass sie heuer nicht mehr dorthin fahren. „Aber Finn, wir fahren an einen ebenso schönen Ort. An einen Ort, der so ist, wie unser kleines Städtchen früher, bevor der Trubel losging“, haben seine Eltern zu ihm gesagt. An einen Ort ohne Weihnachten. Ohne Weihnachten, wie man es heute von vielen Orten kennt. Aber dennoch wunderschön. So recht glauben will Finn das nicht.
Clara schwärmt von Weihnachten in den Bergen
Zumindest so lange, bis Clara und ihre Eltern zu Besuch kommen. Claras Eltern sind mit Finns Eltern befreundet, deshalb sind Finn und Clara es auch. Sie waren es, die Finns Eltern von den beiden kleinen Dörfern in der wunderschönen Berglandschaft erzählt haben. Sie waren dort im letzten Jahr und wollen auch heuer wieder dorthin. Hier sei die Welt noch in Ordnung. Statt großer Weihnachtsmärkte und viel Trubel, findet man in der besinnlichen Zeit hier Ruhe. Statt großer Weihnachtsfeiern mit allerhand Spektakel feiert man hier in kleinen Runden, unter Freunden oder in der Familie. Die vielen Holzstuben, mit den Kachelöfen und der wärmenden, gemütlichen Stimmung sind ideal dafür.
Clara schwärmt vom Piano-Spieler, der in der kleinen Hotel-Bar so schöne Weihnachtslieder spielt. Nur diese Kramus, Krampi, Krampusse oder wie die Gestalten heißen, klingen nicht so freundlich, findet Finn. Doch Clara erklärt ihm, dass die Krampusse die Helfer vom Nikolaus seien und sich die Menschen in den Alpen Anfang Dezember so verkleiden – mit Fellen, Masken und Glocken. Dabei geht es aber anscheinend nicht darum etwas Böses zu tun, sondern um Brauchtum und ein schönes Erlebnis. Clara meint zumindest, dass es großen Spaß gemacht hat, beim Umzug dabei zu sein und die schönen, handgeschnitzten, Holzmasken zu bewundern. Finn ist noch skeptisch, aber gespannt.
Die Weihnachtsstimmung, die hier herrscht ist keine künstlich geschaffene, sondern eine ehrliche. Mit wunderbarem Essen und Weihnachtsbäckereien. Und das beste am Ganzen. Während es anderswo, selbst an Weihnachten, keinen Schnee gibt, liegt hier immer Schnee. Auf den Bergen und im Tal. Als Clara Finn erzählt, dass das dortige Skigebiet sogar einen eigenen großen Park mit Sprungschanzen hat, ist auch Finn Feuer und Flamme und voller Begeisterung. Nur den Namen findet er schrägt. Tux und Finkenberg. Wer heißt denn so?
Finn freut sich schon auf seinen Besuch in Tux-Finkenberg und auf eines der Highlights am 23.12., dem Hintertuxer Bergadvent – im Freien, mit Kindern die beim Theaterstück mitmachen. Außerdem gibt es da einen kleinen Weihnachtsmarkt mit regionalen Produkten (Filzpatschen, Speck usw.).
Zieladresse Tourismusbüro:
A-6293 Tux, Lanersbach 401
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Die Flughäfen Innsbruck, Salzburg und München liegen zwischen 90 und 230 km von Tux-Finkenberg entfernt.
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